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Dass US-amerikanische Einrichtungen nach Informationen von nicht näher genannten US-amerikanischen Quellen in Deutschland einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzt seien, meldeten unsere Bezahlmedien am 20. April gern. Auch der Innenminister unseres Staates warnt vor der islamistischen Gefahr, wie die Medien stets vermelden. Und dann nervt der Kommerzsender RTL die Nation am 29. April mit angeblich drohenden Anschlägen – das Innenministerum widerspricht. Prickelnde Themen versprechen den Medienunternehmen stets bessere Einschalt- und Kaufquoten. Dass der Terrorbericht der EU-Polizei (PDF), der ebenfalls im April erschien, hingegen keine solchen Plattformen erhielt, wundert nicht, wenn man hineinschaut: Er macht deutlich, dass die Bedrohung der Menschen in der EU womöglich niedriger ist als die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden.

Seite 15 des Berichts zeigt die Fallzahlen in der EU – demnach wurde lediglich der Fall der »Kofferbomber« in Deutschland als einer mit »islamistischem« Hintergrund erfasst. Der Plot der Festnahme von angeblichen Flüssigkeitsbombern in England hingegen taucht nicht in der Statistik unter den »islamistischen« Vorfällen auf, obgleich er uns von Medien und Politik als so geartet weisgemacht wurde.

Die absurden Flüssigkeitskontrollen an den Passagieren der EU-Flughäfen basieren auf dem Verlangen der Medien und des Großen Bruders in Washington, allen Menschen stets Angst und Schrecken einzujagen, Bedrohungen einzureden, um sie dann besser kontrollieren und steuern zu können, sowie auf einer englischen Meldung über angebliche Ermittlungsergebnisse und über verhaftete Verdächtigte aus den üblichen verdächtigen Ländern – offenbar gibt es für die EU-Polizei diesen Vorfall aber nicht wirklich, zumindest nicht als einen mit »islamistischem« Hintergrund.