Nun darf der muslimische Metzger Rüstem Altinküpe endlich Tiere ohne Betäubung umbringen, damit sie seinen Mitmenschen gemäß deren »Glaubensüberzeugung« zum genußvollen Mahle gereichen können. Nicht Ethiker, sondern Juristen entscheiden schon wieder über die Werte der Welt und über das Leid der Kreatur.
In Leipzig hat das Bundesverwaltungsgericht diesen gruseligen Entscheid getroffen. Es gibt nun Ausnahmegenehmigungen, damit man Tiere ohne Betäubung zu Tode bringen kann. Damit macht das Gericht die Menschheit zur »Krone der Schöpfung«.
Ja, wir gebärden uns eh schon so, verbrauchen in Windeseile möglichst viel Erdöl, am liebsten und am meisten für Überfall- und Kriegszwecke unter amerikanischer Führerschaft oder für unnötigen Medienquatsch, wir fliegen in der Welt herum und kaufen bei den Discountern nur noch Einwegflaschen gegen Pfand, die dann bei der Rückgabe geschreddert werden…
Nein, das Tierschutzgesetz hat natürlich keinen Vorrang vor des Menschen Wahn erhalten. Wohl weil die Erkenntnis nicht in Juristen-Hirne passt, dass der Mensch selbst auch nur so ein blödes Tier auf dieser Erde ist, nur »Gast auf Erden«.
Ich gönne allen Religionen ihre Marotten, auch den Moslems, die von den Andersgläubigen (vor allen den ungläubigen aber oftmals fromm dekorierten Materialisten, Kapitalisten, Nationalisten) derzeit propagandistisch verteufelt werden. Aber… der Mensch ist nun einmal einfach nix Besseres, eher gebärdet er sich als das Übel der Erde überhaupt! Erderwärmung, Überschwemmungen, Klima-Katastrophen, Völkermord verursachen nicht die echten Schweine oder Rindviecher oder Esel, sondern wir Schweine und Rindviecher und Esel tun das!
Schächten bei den Moslems und bei den Juden, also unbetäubtes Töten und Ausblutenlassen der Tiere… – warum sagt denen eigentlich niemand, dass solche »Vorschriften« nicht von ihrem Gott stammen, sondern von ihren eigenen Propheten und Ideologen? Es sind menschengemachte »Gesetze«, keine Naturgesetze, unter denen die Kreaturen zu leiden haben; es sind also bloße Erfindungen.
Da halte ich es entschieden und lieber mit Franziskus von Assisi: Er will die ganze Schöpfung achten, als Lob Gottes ansehen, niemandem Gewalt antun, geschwisterlich leben – mit den Mit-Menschen, den Mit-Tieren, allen Lebewesen. Jedem ein Bruder sein! Den Menschen sowieso, aber nicht nur ihnen.
Gut, dass Franziskus kein Jurist war. Sonst hätte womöglich auch er solches Anspruchsdenken von »Glaubensüberzeugungen« (also beliebigen Einstellungen, die so, aber auch anders ausfallen könnten) ernstnehmen müssen. Dann würde heute allerdings auch kein Mensch mehr von ihm reden und nach seinem Vorbild leben…