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Weiterbildung trägt zur persönlichen Entwicklung und auch zum beruflichen Weiterkommen bei. Besonders beliebt sind bei Arbeitgebern die Fernlehrgänge und Fernstudien. Dies berichteten übereinstimmend in den vergangenen Wochen viele Medien in Deutschland.

Sechs von zehn Teilnehmern eines Weiterbildungskurses erreichen nach eigenen Angaben später ein besseres Gehalt. So das Ergebnis einer Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) in Berlin.

70 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie nach einer Weiterbildung auf eine höhere Stelle befördert wurden. Beinahe jeder Dritte stellte fest, dass eine betriebliche Schulung seinen Arbeitsplatz gesichert hat.

Fernstudium besonders ergiebig.

Das Wissen aus der Schule und der Uni reicht heutzutage nicht mehr bis zur Rente: Rund elf Jobwechsel und die dreimalige Erneuerung der eigenen Wissensbasis hat man während des Berufslebens inzwischen vor sich. Das hat der Soziologe Richard Sennett von der London Business School of Economics and Political Science ermittelt.

Lernende sind auf flexible Schulungsformen angewiesen, um neben dem Job noch studieren zu können. Fernlernen ist stark auf dem Vormarsch.

200.000 Fernlernende starten pro Jahr.

In Deutschland werden jährlich mindestens 720.000 Abschlüsse und Zertifikate in der Weiterbildung vergeben, schätzt das Bundesinstitut für Berufsbildung. Bereits rund 200.000 Menschen pro Jahr starten laut Forum DistancE-Learning, dem Fachverband für Fernlernen, ihre Weiterbildung in Eigenregie.

Sie lernen entweder mit schriftlichen Materialien, die ihnen der Postbote regelmäßig nach Hause bringt, oder – so lernt man heute! – per Online-Lektion, wann und so oft sie mögen. Sie sind nicht an feste Unterrichtszeiten gebunden und sparen aufwändige Anfahrtswege. Dadurch lassen sich Job, Familie und Fortbildung besser unter einen Hut bringen.

Die Kombination ist das Geheimnis des Erfolgs.

Online-Studium allein ist nur für wenige Lernende geeignet, wenngleich virtuelle Klassenräume inzwischen auch das gemeinsame Lernen zusammen mit anderen Studierenden ermöglichen. Tatsächlich erleben Studierende den Live-Austausch per Webcam oder Chat als motivierend und inspirierend.

Außerdem finden sie online Aufgabenstellungen und Lektionen vor und können in Foren oder speziellen Tools für die Zusammenarbeit das »distance learning« effektiv werden lassen.

Natürlich klingt das Lernen »nach persönlichem Stundenplan« wunderbar, doch in der Praxis ist es nicht jedermanns Sache. Wem das Lernen in der Gruppe näher liegt und wer sich regelmäßig von Angesicht zu Angesicht mit Dozenten und Mitstudierenden austauschen will, für den eignen sich Fernunterrichtsmethoden nicht. Vor allem müssen Fortbildungswillige dafür eine Menge Selbstdisziplin und Durchhaltewillen mitbringen.

Manche Handlungskompetenzen lassen sich besser im Miteinander eines Raumes einüben und überprüfen, daher kennen Fernstudiengänge immer auch die sogenannten Präsenztage, an denen Dozenten und Studenten in einem realen Klassenraum miteinander arbeiten.

Weiterbildende Fernstudiengänge bringen auf diese Weise Menschen aus verschiedenen Regionen, ja sogar aus verschiedenen Ländern zusammen und schaffen damit Gelegenheit zu ansonsten undenkbaren interkulturellen und internationalen Begegnungen. Fernstudium und Präsenztage sind daher eine besonders effektive Kombination.

Kein Wunder, dass sich derzeit jährlich bereits 200.000 Wissbegierige in Deutschland für Fernlehrangebote entscheiden – also fast jeder Dritte, der sich für ein Weiterbildungsangebot einschreibt. Und die Tendenz ist steigend.