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Gestern starb Heinrich Terfrüchte, Kapuziner, in Münster an den Folgen eines Gehirntumors, im Alter von 63 Jahren. Er war mir in meiner eigenen Zeit bei den Kapuzinern stets ein Vorbild und ein guter Gesprächspartner.

2006 konnte ich ihn noch in Deggingen wiedersehen und mit der Videokamera einen Beitrag über seinen erneuten Einsatz in Indonesien realisieren.

Auf dringende Bitte des Administrators der Diözese Sibolga, Barnabas Winkler, wurde Heinrich ab dem Februar 2007 für drei Jahre freigestellt, um das Projekt “Wiederaufbau von Idanögawo“ auf der Insel Nias in Indonesien zu leiten. Diese Station war bei dem gewaltigen Erdbeben an Ostern 2005 vollständig zerstört worden.

Heinrich Terfrüchte OFMCap

Mit vollem Einsatz und mit großem Organisationstalent gelang es ihm nach und nach, in Idanögawo die Kirche, das Pfarrbüro und das Pfarrhaus, die Poliklinik, das Schwesternhaus und ein Jungen-Internat wieder aufzubauen. Weitere Bauarbeiten führte er im Kinderdorf Gidö durch. Dort stellte er das Babyheim fertig, errichtete ein Angestelltenhaus und eine weitere Wohneinheit für die Kinder und begann mit der Renovierung der vorhandenen Wohneinheiten.

Am 8. Mai 2009 entschloss sich Heinrich, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Grund war seine angeschlagene Gesundheit. Nach einer Zeit der Erholung sollte er im Kloster in Frankfurt mithelfen. Doch es kam anders. Gut einen Monat nach seiner Rückkehr diagnostizierte man einen Gehirntumor, der bereits verschiedene Funktionen beeinträchtigte. Eine Operation hielten die Ärzte nicht mehr für möglich, und so erfolgten eine Chemotherapie und eine Bestrahlung der befallenen Stellen.

Nach dieser Behandlung und einer Zeit der Pflege in Frankfurt wurde Heinrich in die Raphaelsklinik nach Münster verlegt. Dort erhielt er hauptsächlich – entsprechend seinem schriftlich geäußerten Willen – nur noch schmerzlindernde Medikamente.

Am Mittag des 19. November 2009 gab er sein Leben in die Hände des Schöpfers zurück.